Luckarda von bolanden

Luckarda von Bolanden, auch Lukarde, Luitgard; Luitgart, geboren um 1265-1270 , vermiútlich gestorben am 18. März 1325 im Alter zwischen 55 und 60 Jahren. 

Ihre Eltern waren Philipp V. von Bolanden und Lukardis (Luccarde) von Hohenfels. 

Sie heiratete am 24. Juli 1284 in Basel Albrecht Graf von Löwenstein-Schenkenberg. Nach ca. 20-jähriger Ehe verstarb dieser am 11. Juni 1304. Nach dessen Tod tritt sie in bemerkenswerter Weise über ein Jahrzehnt als Vertreterin der Grafschaft Löwenstein hervor. In dieser Eigenschaft nahm sie sämtliche Alltagsgeschäfte wahr. 

Zwischen 1312 und 1318 heiratet sie den wesentlich jüngeren Markgrafen Rudolf IV. von Baden (Zähringen) († 25. Juni 1348). Diese Ehe ist erstmals für den 28. Februar 1318 schriftlich belegt.

In der Vorstadt von Pforzheim ließen Rudolf und seine Gattin Luckarda um 1322 ein Spital einrichten, das sie am 24. September 1323 an den Heilig-Geist-Orden und damit in die Obhut des Grüninger Heilig-Geist-Spitals übergaben.

Es gibt Vermutungen das sie im Kloster Gottesaue, einem Kloster der Benediktiner in der heutigen Karlsruher Oststadt, begraben wurde. 

Eine ihrer Schwestern war die Wormser Zisterzienserin Anna von Bolanden († 1320). Diese hat u.a. den Todestag ihres Schwagers Albrecht Graf von Löwenstein (11. Juni 1304), ihrer Schwester Kunegunde (20. Mai 1314), ihres Bruders Johann (10. April 1288)  sowie ihrer Eltern Philipp V. von Bolanden (19. Januar 1276) und Lukardis von Hohenfels (26. April 1286) in ihrem Gebetbuch vermerkt, das sich heute als Codex Lichtenthal 37 in der Badischen Landesbibliothek in Karlsruhe befindet.

Die Brüder Johann und Philipp von Bolanden werden namentlich in einer Urkunde vom 6. Februar 1284 gemeinsam mit ihrer Mutter Lukardis von Hohenfels nach dem Tod ihres Vaters Philipp V. von Bolanden erwähnt.

Lukhardis von Bolanden, die Witwe Philipps V. von Bolanden-Hohenfels, befreit mit Zustimmung ihrer Erben und Söhne alle Güter und den Hof des Klosters Zell in ihrem Dorf Albisheim von allen Abgaben, Steuern und Herberge. Dafür sollten der Dekan und das Kapitel das Jahrgedächtnis für ihren verstorbenen Mann am Vorabend des Fabian und Sebastianstag, also am 19. Januar, feierlich begehen.

Zur Bestätigung dieser Bestimmungen bittet Lukhardis Friedrich IV. von Leiningen, den Inhaber der Vogtei und des Gerichts in Albisheim, Heinrich von Sponheim und Philipp von Hohenfels als Zeugen und Bürgen für ihre noch unmündigen Söhne Johann und Philipp die Urkunde zu siegeln und hängt gleichermaßen ihr eigenes Siegel mit an. 

Familie:

Eltern:

• Philipp V. von Bolanden, geboren um 1232, gestorben 19. Januar 1276

• Lukardis (Lukhardis, Luitgard, Luccarde) von Hohenfels , geboren um 1242 in Höhenfels, gestorben 26. April 1286

Geschwister

• Anna von Bolanden (* um 1260, † 1320) (Zisterzienserin im Kloster Kirschgarten zu Worms)

• Kunegunde von Bolanden († 20. Mai 1314) (verheiratet mit Heinrich I. von Sponheim-Kreuznach)

• Johann von Bolanden (* um 1261, † 10. April 1288) 

• Philipp von Bolanden (* um 1265, † Ende 1288, Anfang 1289) (nicht im Codex Lichtenthal erwähnt)

• Agnes von Bolanden (verheiratet mit Friedrich III. von Fleckenstein, nicht im Codex Lichtenthal erwähnt)

Verheiratet mit: 

in erster Ehe mit Albrecht Graf von Löwenstein-Schenkenberg (von 1284 bis 1304)

in zweiter Ehe Rudolf IV. von Baden (von 1312/1318 bis 1324/1326)

Kinder (mit Albrecht von Löwenstein-Schenkenberg): 

• Philipp von Löwenstein-Schenkenberg († vor 1310) verheiratet mit Adelheid von Weinsberg

• Nikolaus von Löwenstein-Schenkenberg verheiratet mit Wiedburg von Wertheim

• Ihr Sohn war Albrecht II. von Löwenstein-Schenkenberg

• Rudolf von Löwenstein-Schenkenberg († um 1318)

• Luitgard von Löwenstein-Schenkenberg verheiratet mit (vor 1309) Ulrich von Asperg

Quelle: Badische Landesbibliothek (Psalterium - Codex Lichtenthal 37)