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Werner II. von Bolanden


Werner II. von Bolanden ( ) wurde vermutlich vor 1134 geboren, † vermutlich um 1190 (nach älterer Forschung zwischen 1194 und 1198)

 

Wurde bereits vom Zeitgenossen Giselbert von Mons als "ministerialis imperii, homo sapientissimus et castris 17 propriis et villis multis ditatus et hominiis 1100 militum honoratus " (Chron. Hanoniense, ed. L. Vanderkindere, 162) charakterisiert. Er gilt als Musterbeispiel für die Aufstiegs- und Einflußmöglichkeiten einesstaufischen Reichsministerialen. Seinen umfangreichen, von 45 Lehnsherren herrührenden und an eigene Vasallen ausgegebenen Besitz ließ Werner II. in dem Bolander Lehensbuch, einem der frühesten bekannten weltlichen Amtsbücher, um 1190/1194 erfassen. Werner II. von Bolanden wird erstmals um 1158 als Beteiligter am Aufstand von Mainzer Ministerilität und Adligen des Umlandes gegen Erzbischof Arnold von Seelenhofen erwähnt; seit 1163 regelmäßig im Gefolge Kaiser FRIEDRICHS I. nachzuweisen, dem er in zahlreichen Aufgaben in Deutschland und Italien diente, unter anderem 1183 als einer der Unterhändler beim Friedensvertrag mit der Lombardischen Liga.

 

Seine besonders Stellung wird deutlich in den Anweisungen, die Friedrich I. vom Kreuzzug aus seinem Sohn König Heinrich VI. zur Einziehung von Geldern gab und ihn dabei auch auf das consilium Werners II. verwies. Werners II. Frau Guda von Weisenau stammte aus einer Ministerialenfamilie, doch vermählte er seinen Sohn Philipp bereits mit einer Frau aus der hochadligen Familie der Eppsteiner und legte damit den Grundstein für den weiteren Aufstieg des Hauses.

 

Literatur: 
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V. Rödel, Der Besitz W.s II. v. B. (1194/98)(Pfalzatlas. Textbd. II. hg. W. Alter, 1971), 1197-1203.

 

 


Bosl Karl: Seite 268-270 
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"Die Reichsministerialität der Salier und Staufer"

Die ersten Spuren von Werners II. Wirken führen nach Mainz, wo er führend am Aufstand der Ministerialen gegen Erzbischof Arnold beteiligt ist, der mit dessen Ermordung am 24. Juni 1160 in Mainz endete. Als Schwager des Mainzer Kämmerers Dudo von Weisenau, der auch als "dives quidam ministerialis St. Martini in Moguntia Dudo nomine" bezeichnet wird, und vielleicht auch als Mainzer Ministeriale wurde er darin verwickelt.

 

Der BOLANDER ist wohl im Jahre 1165 zum ersten Mal urkundlich im Gefolge des deutschen Königs Friedrich I. bezeugt und zwar in Worms. Seit 1170 begegnet er in den Kaiserdiplomen für das Rheinland fast immer und zwar an bevorzugter Stelle unter den Reichsdienstmannen. Er ist zweifellos seit 1170 ein besonderer Wahrer und Verfechter der staufischen Staats- und Reichspolitik an Ober- und Mittelrhein, vor allem in Frontstellung gegen die Territorialpolitik des Erzstifts Mainz geworden, wobei er es glänzend verstand, auch seinen eigenen Vorteil dabei zu dienen. Ziel der Politik Barbarossas in diesem Gebiet war offenbar die Schwächung und Einengung des Erzstifts, weswegen er auch immer dessen Ministerialität gegen den Dienstherrn ausspielte. Als Verbindungsmann zur Erzstiftsdienstmannschaft konnte ihm Werner die wertvollsten Dienste leisten. So baute der Kämmerer Dudo Burg Weisenau und trug sie dem Kaiser auf, dem auch Burg Rheinberg und die Hälfte der Burg Gelnhausen verlehnt wurden. Der Bolander bekam den Turm von Binger, der später zum Burglehen wieder umgewandelt wurde, Niederolm und andere Mainzer Güter zu Lehen, ihn waren Gau-Algesheim, Eltville und Groß-Winternheim verpfändet. Werner II. war fast auf allen westdeutschen Hoftagen Friedrichs I. anwesend, in Worms, Mainz, Frankfurt, Kaiserslautern, Basel, Gelnhausen und Straßburg. Er war beim Abschluß der Verträge von Piacenza und Konstanz zugegen.

 

Vielleicht war er um 1182 bereits procurator des Reichgutes am Mittelrhein, welche Stellung später Philipp von Hohenfels, vielleicht schon 1142, innehatte. Sein Auftrag, die Güter des Klosters Bleidenstadt diesseits des Stromes zu schützen, läßt darauf schließen, wenn nicht in erster Linie die Ingelheimer Vogtei darunter zu verstehen ist. Werners maßgebliche Rolle im Trierer Wahlstreit von 1163-1189 zeigte, welch entscheidende Rolle ihm neben dem Pfalzgrafen aus dem Staufer-Geschlecht in diesem Raum vom Kaiser zugedacht war. An der Spitze eines Heeres verwüstete er das Gebiet des Metzer Bischofs, der den antikaiserlichen Kandidaten aufgenommen hatte.Werner begleitete den Kaiser auf seinem Italienzug 1184/85. Sein Sohn Philipp war in den nächsten beiden Jahren bei Heinrich VI. im Süden, wo er ja auch seinen Tod fand. Es ist aber außerordentlich bezeichnend, dass dieser besitzmäßige Reichsministeriale im eigentlichen Reichsdienst in Italien nicht eingesetzt wurde.

 

Während des 3. Kreuzzuges trug Friedrich I, seinem Sohne Heinrich VI. von Philippopol aus auf, die ausstehenden Gelder sofort einzutreiben und nachzusenden und sich dabei des Rates des Kanzlers Heinrich und Werners von Bolanden zu bedienen, dessen Einfluss und Erfahrung in der Zentralregierung klar anerkannt ist. Von 1190 ab verschwindet er aus den Urkunden. Heinrich VI. hatte neue reichsdienstmännische Helfer, die ihm unbedingter ergeben waren als der immer seinen territorialen Vorteil nebenbei verfolgenden Bolander, der als Lehensmann von 45 Herren nicht mehr unbedingt verlässlich sein konnte. 
Diese Zeit der Ruhe benützte aber der alte Werner, seinen Besitz in Ordnung zu bringen und aus den Urkunden seines Archivs das bekannte Lehnsverzeichnis herstellen zu lassen, das zwischen 1194 und 1198 entstanden ist. 

 

Familie:

Vater: Werner I. von Bolanden

Mutter:

Bruder: Philipp von Bolanden (Falkenstein) + 1188; kinderlos. 

 

Verheiratet mit: 

Guda von Weisenau 

Aus dieser Verbindung stammten die Kinder:

 

Kinder: 

• Philipp I. von Bolanden († vor 1220) verheiratet mit Hildegard von Eppstein

• Werner III. von Bolanden († vor 1222) verheiratet um 1195 mit Agnes von Isenburg-Braunsberg 

• Guda von Bolanden (†) verheiratet mit Rheingraf Wolfram von Stein

 

Literatur:

Schäfer, Regina: Die Herren von Eppstein. Herrschaftsausübung, Verwaltung und Besitz eines Hochadelsgeschlechts im Spätmittelalter, Historische Kommisssion Nassau Wiesbaden 2000 Seite 12,19,22,24 - Stürner, Wolfgang: Friedrich II. Teil 1: Die Königsherrschaft in Sizilien und Deutschland 1194-1220, Primus-Verlag Darmstadt 1997, Seite 201 - Winkelmann, Eduard: Jahrbücher der Deutschen Geschichte, Philipp von Schwaben und Otto IV. von Braunschweig 1. Buch Verlag von Duncker & Humblot Leipzig 1873, Seite 523 -

 

http://www.manfred-hiebl.de/genealogie-mittelalter/bolanden_herren_von/werner_2_herr_von_bolanden_+_um_1190.html 

Zahlreich (25) waren die Lehen, die Werner vom Reiche trug. An deren erster Stelle wird die Vogtei über den Ingelheimer Grund genannt, mit den Dörfern Ober- und Nieder-Ingelheim, Groß-Winternheim, der Hälfte von Bubenheim, Wackernheim, Frei-Weinheim, dem Kloster Ingelheimerhausen, Daxweiler mit dem zugehörigen Wald sowie einer Münze.

 

Am Rhein von Bingen bis Andernach hatte er im Lehensverhältnis mehrere Rheinzölle übertragen bekommen, die hohe Erträge abwarfen und von den Handelsstädten als Raubzölle angesehen wurden, so z. B. die Burg Sterrenberg oberhalb von Kamp-Bornhofen (s.o.).

 

Zeitweise verfügten die Bolander am Mittelrhein über einige Burgen, die ihnen durch Zölle erhebliche Einnahmen und den Handelsstädten am Rhein ärgerliche Kosten brachten, beginnend mit der Burg Sterrenberg bei Kamp-Bornhofen, die schon Werner II. als Reichslehen trug und die auch in und nach der Zeit, als der Rheinische Städtebund gegen ungerechtfertigte Zölle vorging (1254-1256), weiter Zölle erhob; vor allem aber im 13. Jahrhundert mit den Burgen bzw. Zöllen von Reichenstein (bei Trechtingshausen), von Kaub und Schönberg (bei Oberwesel). 

 

Die Erhebung der als ungerechtfertigt angesehenen Zölle am Mittelrhein wurde erst unter König Richard von Cornwall ab 1269 eingestellt. Mit dem Ende der staufischen Königsherrschaft in Deutschland (ca. 1250) und finanziellen Problemen endete der Aufstieg der Bolander Hauptlinie

 

Ab 1157 taucht Werner II. von Bolanden dann aber mit Sicherheit in einigen Urkunden des Erzbistums Mainz und in der Lebensbeschreibung des Erzbischofs Arnold von Selenhofen auf. Vielleicht stand er in den 50er und 60er Jahren im Dienste der Mainzer Erzbischöfe, sein Bruder Philipp blieb es auch. Jedenfalls beteiligte er sich mit Mainzer Ministerialen an dem Aufstand gegen den Erzbischof Arnold von Selenhofen, eines Vertrauten Barbarossas, der 1160 zu seiner Ermordung führte. 

Durch welche Umstände Werner von Bolanden später (oder war er es schon vorher auch?) trotzdem in Barbarossas Diensten erscheinen konnte, ist unklar; erstmals wird er urkundlich 1165 in der Umgebung Barbarossas erwähnt. Jacob vermutet, dass der Kaiser die Unterstützung der Mainzer Ministerialen bei seiner Politik gegen das Erzbistum brauchte.

 

Spätestens ab 1170 jedoch nahm Werner II. im Dienste Kaiser Barbarossas einen schnellen Aufstieg, fungierte bei fast allen Hoftagen in Worms, Mainz, Frankfurt, Kaiserslautern, Basel, Straßburg und Gelnhausen als Zeuge in kaiserlichen Urkunden an bevorzugter Stelle unter den darin genannten Ministerialen und wurde zum wichtigsten Vertreter der staufischen Politik am Mittelrhein.

 

In der Zeit des Mainzer Erzbischofs Christian von Buch (1165 bis 1183), der meist fern von Mainz seinen Kaiser Barbarossa in Italien begleitete und sich wenig um sein Bistum kümmerte, konnte Werner einige Mainzer Besitzungen an sich ziehen, wie Nieder-Olm, das er gegen die Münze in Ingelheim eintauschte, später aber wieder zurücktauschte.

 

Im Jahre 1182 wird er in einer, allerdings strittigen, Urkunde Barbarossas zum Schutz der linksrheinischen Besitzungen des Klosters Bleidenstadt "Prokurator" genannt, genauso wie später sein Verwandter Philipp von Hohenfels unter Kaiser Friedrich II. als "Prokurator" für die Reichsgüter am Mittelrhein amtierte und wie schon sein Vater Philipp von Bolanden die Zuständigkeit auch für Ingelheim fortsetzte. Prokuratoren waren königliche Statthalter zur Verwaltung von Reichs- und Hausgut. Metz sieht in solchen Stellungen als Vogt oder Prokurator erste Ansätze einer staufischen Zentralverwaltung für das Reich. 

 

Gislebert berichtet in seiner Hennegauer Chronik zum Pfingstfest 1184 auf der Maarau, dass bei den Verhandlungen des Grafen von Hennegau mit Barbarossa damals auf Seiten Barbarossas mitverhandelten:

1. ein Gottfried, Kanzler des kaiserlichen Hofes,
2. ein Radulf, der kaiserliche Protonatarius, sowie 
3. ein Werner von Bolanden, ein "kaiserlicher Ministerialis"

 

Dabei hebt er den von Bolanden besonders hervor, indem er ihn einen "vir sapientissimus", also einen "sehr klugen Mann", nannte, der 17 eigene Burgen gehabt habe und viele Güter ("villis")und eine Lehnsmannschaft von 1.100 Rittern! Einige davon mögen auch Ingelheimer Ritter bzw. Burgmannen aus der umgebauten Pfalz gewesen sein.

 

In den Jahren 1184/86 begleitete Werner den Kaiser nach Italien, wo sich sein Sohn Philipp von Bolanden beim Königssohn Heinrich (VI.) aufhielt und wo dieser auch starb (nach 1187). Für das Jahr 1187 berichtet eine Kölner Chronik, dass Werner von Bolanden im Auftrag Barbarossas während des Trierer Erzbischof-Wahlstreites den Bischof Bertram von Metz mit bewaffneter Macht, also mit aufgebotenen Rittern, aus seinem Bistum vertrieben habe.


Am Kreuzzug Barbarossas 1189/90, der zu dessen Tod führte, scheint er nicht teilgenommen zu haben. Er wird aber in einem Brief an seinen Sohn Heinrich vom November 1189 genannt als Hilfe beim Eintreiben von Reichsgeldern, die dem Vater zum Kreuzzug nachgeschickt werden sollten.

 

In den folgenden Jahren aber, als Heinrich die Nachfolge seines Vaters Friedrich antreten musste, wird Werner nicht mehr in Urkunden erwähnt. Er scheint sich aus der Politik zurückgezogen zu haben und ist wohl um 1198 gestorben.

 

Charakterisiert wird er zusammenfassend folgendermaßen: "Werner II. war wohl die größte Persönlichkeit, die das Haus Bolanden hervorgebracht hat. Er hat seinen Besitz ganz beträchtlich vermehrt. Wie wir noch aus seinem Lehensbuch sehen werden, lief seine Erwerbspolitik darauf hinaus, an den Orten, wo er Güter und Anteile an den Hoheitsrechten besaß, sich weitere Besitzungen oder die noch fehlenden Hoheitsrechte, kurzum ein zusammenhängendes Territorium zu schaffen."

 

Sein Besitz nach dem ersten Lehen-Verzeichnis

Der Schwerpunkt dieses Gebietes lag in Rheinhessen und der heutigen Pfalz. Eine Zusammenstellung seiner Besitzungen und Lehen ist in seinem Lehnbuch enthalten, einer 12 Blätter starken Handschrift, die im ausgehenden 12. Jahrhundert (vermutet wird 1194 -1198) entstanden ist.

 

Was aber den Überblick über seine Besitzungen erschwert, ist, wie es Jacob formuliert (S. 44),"die bunte Verschiedenartigkeit seiner Güter – oft sind es Grundstücke, Äcker, Gärten und Weinberge, dann wieder Hoheitsrechte, Vogtei, Kirchenzehnten, Zollabgaben, Steuern u.s.w."

 

Nach dieser Aufstellung war Werner II. selbst Lehensmann von 45 Herren, und zwar u. a. des Kaisers Friedrich I., dessen Sohnes Konrad (als Herzog von Schwaben), des Herzogs Welf, der Erzbischöfe von Köln, Mainz und Trier, der Bischöfe von Metz, Toul, Worms und Lüttich, der Äbte von Prüm, Weißenburg und Fulda und vieler Grafen und anderer Herren. Die Zahl dieser Lehnsherren ist nach dem Urteil Jacobs ungewöhnlich groß und zeige seine herausragende Bedeutung.

 

Am Rhein von Bingen bis Andernach hatte er im Lehensverhältnis mehrere Rheinzölle übertragen bekommen, die hohe Erträge abwarfen und von den Handelsstädten als Raubzölle angesehen wurden, so z. B. die Burg Sterrenberg oberhalb von Kamp-Bornhofen (s.o.).

 

Hoheitsrechte (Gericht, Vogtei) besaß er in der Pfalz in 26 Dörfern, in Lothringen in sieben, in Rheinhessen und an der Nahe in 82 Dörfern, darunter auch solchen des Ingelheimer Grundes, an Mosel und Ahr in acht Orten und in Nassau in 13 Orten.

Hinzu kamen Kirchenlehen und Kirchenvogteien, z.B. über das Kloster Ingelheimerhausen auf dem Mainzer Berg. Die Funktion eines Kirchenvogtes (von lat. "advocatus", der vor Gericht um Hilfe Gerufene) bestand eigentlich darin, kirchliche Würdenträger in weltlichen Angelegenheiten und besonders vor Gericht zu vertreten, und war mit einem Einkommen verbunden.

 

Allgemein regierte und richtete ein Vogt als Vertreter eines Feudalherrschers in einem bestimmten Gebiet im Namen des Landesherrn. Er erhob Steuern und Zölle, hatte den Vorsitz im betreffenden Gericht und musste die Landesverteidigung organisieren. Im Krieg führte er das Lehensaufgebot.

Zahlreich (25) waren die Lehen, die Werner vom Reiche trug. An deren erster Stelle wird die Vogtei über den Ingelheimer Grund genannt, mit den Dörfern Ober- und Nieder-Ingelheim, Groß-Winternheim, der Hälfte von Bubenheim, Wackernheim, Frei-Weinheim, dem Kloster Ingelheimerhausen, Daxweiler mit dem zugehörigen Wald sowie einer Münze.

 

Im lateinischen Wortlaut:

"Advocaciam super utrumque Ingel[n]heim et super Wintherheim, super Bubenheim in superiori platea, super Wakernheim quoque et Wigenheim, super claustrum Husen. Et meum beneficium est neminis inter Appenheim et Ingelnheim et villam Dahswilre et totum, quod adiacet silve, que vocatur Sano, ad illam curiam pertinens. Monetam in Ingelnheim."

("Die Vogtei über beide Ingelheim und über Winternheim, über Bubenheim oberhalb des Platzes, auch über Wackernheim und Weinheim, über das Kloster Hausen. Und mein Lehen zwischen Appenheim und Ingelheim gehört niemand anderem sowie das Gut Dachsweiler und alles, was an Wald dazugehört, der Soonwald genannt wird und zu jenem Hof gehört. Die Münze in Ingelheim.")

 

Aus dieser kurzen Aufzählung über den räumlichen Zuständigkeitsbereich des Ingelheimer Vogts geht aber leider nicht hervor, welche Bedeutung diese Position z. B. für die Renovierung und den Umbau der Pfalzgebäude in staufischer Zeit hatte, welchen politischen oder finanziellen Nutzen die Bolander aus dieser Funktion ziehen konnten, welche Bedeutung die alt-ehrwürdige Ingelheimer Pfalz ganz allgemein für sie hatte. Prestige jedenfalls mochte eine Vogtei über das auch damals noch bzw. wieder berühmte karolingische Reichsgebiet einbringen.

 

Aber man kann mit Sicherheit davon ausgehen, dass Werner II. nicht in Ingelheim gewohnt und hier eine eigene "Burg" gehabt hat. Es gibt noch nicht einmal Hinweise darauf, dass er hier, wie z.B. in Worms, einen Hof besessen hat, in dem er regelmäßig absteigen konnte, falls er seine Vogtei besuchte. Größeren Grundbesitz scheint er in Ingelheim auch nicht gehabt zu haben. Fraglich ist, inwieweit er sich überhaupt persönlich um das"Ingelheimer Reich" kümmern konnte, da er meist in der Umgebung des Kaisers mitreiste, so auch während der Jahre 1184/86, als er seinen König in Italien begleitete.


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