ALBRECHT VON LEWENSTEIN



Albrecht von Löwenstein-Schenkenberg (auch Albrecht I. von Löwenstein, Albrecht von Schenkenberg oder Albrecht von Löwenstein-Habsburg) (* um 1250 † 11. Juni 1304), war ab 1283 Graf von Löwenstein. Er war der älteste, illegitime Sohn des römisch-deutschen Königs Rudolf von Habsburg I. (* 1. Mai 1218; † 15. Juli 1291 in Speyer) dem ersten König aus dem Geschlecht der Habsburger und einer Ita, die wahrscheinlich aus dem niederen Adel entstammte. Die Amtszeit von Rudolf von Habsburg war von 1273 bis zu dessen Tod im Jahr 1291. 

 

Die mütterlichen Vorfahren von Albrecht von Löwenstein-Schenkenberg entstammten wohl den Freiherren und Schenken von Schenkenberg mit Sitz auf Schenkenberg in der Herrschaft Schenkenberg. Das Amt Schenkenberg war eine Landvogtei im Aargau in der Schweiz.

 

Albrecht von Löwenstein-Schenkenberg war, für die damaligen Verhältnisse, ein Mann von durchschnittlicher Größe, zwischen 173-176cm groß und sah wohl seinem Vater etwas ähnlich, könnte vielleicht die markante "Habsburger Nase" besessen haben. In älteren Jahren litt Albrecht an Arthritis, auch ein Erbteil seines Vaters, bei dem man diesselbe Krankheit feststellte. Dies konnte man 1973, dank der Auffindung des Grabes des Löwensteiners in der Murrhardter Stadtkirche durch Dr. Rolf Schweizer, mit den Erkenntnissen der Gerichtsmedizin feststellen. 

 

Vermutet, aber nicht belegt, wird eine Eheschließung mit einer Gräfin von Wirtemberg nach 1273 (dem Jahr der Thronbesteigung Rudolf von Habsburg) mit einer Mechthild oder Luitgard von Württemberg* († 24. Juni 1284), deren Eltern dann wohl Graf Ulrich I. von Württemberg "der Stifter" (* 1226; † 25. Februar 1265) und Mechthild von Baden (1225–1258) waren.  

 

Albrecht begleitete seinen Vater auf dem Kriegszug gegen Ottokar II. Přemysl, dem König von Böhmen (1273–1278).

 

Sein Vater, Rudolf I. erwarb am 15. August 1281 die Grafschaft Löwenstein von Berthold von Sternberg, dem Bischof von Würzburg und wandelte die Grafschaft in ein Reichslehen um. Er übergab sie dann, zusammen mit dem Schloss bei Wolfsölden, seinem Sohn Albrecht.

 

Im Herbst 1282 hielt sich Albrecht im Gefolge des Königs am Rhein auf und wird da schon von Luitgard d.Ä. von Bolanden als Schwiegersohn bezeichnet. 

 

Ab 1283 nannte sich Albrecht dann Graf von Löwenstein und nahm das Wappen der alten Grafen von Calw-Löwenstein an, den schreitenden Löwen auf einem Dreiberg. 

  

Er heiratete am 24. Juli 1284 (*nach dem Tod seiner ersten Frau) Luckarda von Bolanden in Basel und erwarb dadurch große Besitztümer am Rhein, wo er sich dann regelmäßig im Winter aufhielt. Dort läßt der, eher den Mainzer Erzbischöfen zugetane Albrecht, mit ziemlicher Sicherheit auch die etwa 200 Meter von Sterrenberg entfernt und rund 13 Meter höher liegende Burg Liebenstein (Levenstein/Lewenstein/Löwenstein) zwischen 1284 bis 1289 als Trutzburg errichten. 

 

Der Ort Löwenstein wurde am 11. November 1287 mit der Verleihung der Rechte der Stadt Weinsberg zur Stadt erhoben.

Albrecht begründete eine zweite, habsburgische Grafschaft Löwenstein, die um 1300 u.a. durch ihre Lage an der alten Handelsstraße und als Grenzort zum südlich gelegenen Württemberg noch ein bedeutender Machtfaktor in Südwestdeutschland war, jedoch nach dem Tode Albrechts 1304 an Bedeutung verlor und um 1375 einen wirtschaftlichen Niedergang erlebte. 

 

Dem neben dem Kloster liegenden Dorf Murrhardt, im heutigen Rems-Murr-Kreis, ca. 40 km nordöstlich von Stuttgart, wurden 1288 durch Klostervogt Albrecht von Löwenstein-Schenkenberg die Stadtrechte verliehen. Das Kloster hatte eigenes Münzrecht, hier wurden schon 1130 die so genannten Murrhardter Pfennige geprägt. 

 

Im Jahr 1291 erhielt er von seinem Vater auch die Burg Magenheim (Landkreis Heilbronn, Baden-Württemberg oberhalb der Gemeinde Cleebronn ) und die Stadt Bönnigheim (im Norden des Landkreises Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Region Stuttgart). In einem Rechtsstreit, den Eberhard von Landau auf Grund von Erbansprüchen seiner Gemahlin wegen der Grafschaft Löwenstein gegen ihn führte, wurde von Adolf von Nassau zu seinen Gunsten entschieden. 

 

Sein Vater Rudolf von Habsburg I. verstarb am 15. Juli 1291 in Speyer. 

 

Mit seinem jüngeren Halbbruder Albrecht I. von Habsburg kämpfte Albrecht I. von Löwenstein-Schenkenberg im Jahr 1298 in der Schlacht von Gröllheim gegen die Truppen Adolfs von Nassau. Der Sieg, der Tod Adolfs von Nassau und die darauffolgende Wahl von Albrecht I. von Habsburg zum römisch-deutschen König stärkte ihm den Rücken. 

 

Am 11. November 1301 schenkte Euphemia Schenkin von Schenkenberg dem von Rudolf I. von Habsburg gestifteten Kloster der Dominikanerinnen in Tulln (Niederösterreich) zum Seelenheile ihres verstorbenen Gatten Wilhelm, ihrer Tochter Agnes und Enkelin Gertrud, einen Hof samt Zubehör.

 

Albrecht starb am 11. Juni 1304 und wurde als Vogt in der Klosterkirche des Klosters Murrhardt in der von ihm neu gewählten Familiengrablege im Ostchor "vor unserer frouwen altare" bestattet.

 

Albrechts Schwägerin, die Wormser Nonne Anna von Bolanden († 1320) hat seinen Todestag in ihrem Gebetbuch vermerkt, das sich heute als Codex Lichtenthal 37 in der Badischen Landesbibliothek in Karlsruhe befindet.

 

Familie:

 

Eltern:

Rudolf von Habsburg I. (* 1. Mai 1218; † 15. Juli 1291 in Speyer) 

Seine mütterlichen Vorfahren waren wohl die Freiherren und Schenken von Schenkenberg (nicht gesichert)

 

Verheiratet mit: 

in "erster" Ehe verheiratet mit Mechthild oder Luitgard von Wirtemberg ()nicht belegt)

in "zweiter" Ehe verheiratet mit Luitgard von Bolanden (von 1284 bis 1304).

Aus dieser Verbindung stammten die Kinder:

 

Kinder: 

• Philipp von Löwenstein-Schenkenberg († vor 1310) verheiratet mit Adelheid von Weinsberg

• Nikolaus von Löwenstein-Schenkenberg verheiratet mit Wiedburg von Wertheim

 Ihr Sohn war Albrecht II. von Löwenstein-Schenkenberg

• Rudolf von Löwenstein-Schenkenberg († um 1318)

• Luitgard von Löwenstein-Schenkenberg verheiratet mit (vor 1309) Ulrich von Asperg

 

Quelle:

Die Geschichte der Grafschaft Löwenstein und der Grafen von Löwenstein-Habsburg, Gerhard Fritz

Danke für die Informationen von Dr. Rolf Schweizer, Museum Murrhardt

Kontakt

Albrecht von Lewenstein

 

DRUCKWERK MITTELRHEIN

Stefan Klothen
Pfaffenthalsweg 12
56348 Bornich


Telefon: 0 677 1 93 44 280
Mail: albrecht.von.lewenstein(at)gmail.com

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